27. Sept. 2019
Der erfolgsverwöhnte Verein will sich mit dem Degen und Säbel nachhaltig in der
deutschen Spitze festsetzen.
Wenn die Sport-Gala im Februar jeden Jahres noch einmal die Leistungen des
Vorjahres beleuchtet, ist das Fechtzentrum immer stark auf der Bühne des
Konzertsaals vertreten. Medaillen höchster Güte zuhauf hat der Verein in den
vergangenen Jahren gesammelt – und er ist gerüstet für eine weitere gute Saison.
Eric Seefeld (l.) kontra Pascal Becher – so wie hier geht es beim Fechtzentrum
im Training immer hochwertig zu. © Christian Beier
Was hat sich der Verein auf die Agenda geschrieben?
Es gibt eine klare Vorstellung bei den nächsten Schritten, die der Vereinsvorsitzende
Daniel Certa verkündet: „Wir wollen in den nächsten rund drei Jahren auch bei
den Senioren in der Spitze nachhaltig Fuß fassen, ohne dass weiter unten etwas
wegbricht.“ Beim Nachwuchs vom Junioren-Bereich abwärts durften bereits viele
Deutsche Meisterschaften bejubelt werden.
Wer schlüpft in die Rolle der Hoffnungsträger?
Auf Lisa Marie Löhr (l.) und Kim Treudt-Gösser ruhen die Hoffnungen
im weiblichen Degen-Bereich. © Christian Beier
Das Fechtzentrum erwähnt in diesem Zusammenhang namentlich
Kim Treudt-Gösser, Lisa Marie Löhr, Kassian Meier und Jakob Stange
(alle Degen) sowie Julian Disler, Peter Schmitz, Eric Seefeld,
Ben Kochendörfer, Pascal Becher, Maximilian Götz und Amy Stein (alle Säbel).
Was erwarten die beiden Klasse-Fechterinnen?
„Ich möchte grundsätzlich so weit wie möglich kommen“, sagt Kim
Treudt-Gösser, die bei den Seniorinnen als Siebte der deutschen Rangliste
schon die Qualifikation für Weltcup-Turniere zwischen Tallinn und
Dubai in der Tasche hat. Die 21-Jährige studiert Wirtschaftspsychologie
und peilt ebenso die EM-Teilnahme (U23) an wie Lisa Marie Löhr die
der U20. Die 19-Jährige hat zudem die WM in Salt Lake City im Visier –
und das Abitur an der NRW-Sportschule Fals. Die Bundeskader-Fechterin
ist derzeit die fünftbeste deutsche Juniorin.
Können die Säbel-Asse die Nummer eins bleiben?
Was die Bundeskader-Athleten, zu denen auch Ben Kochendörfer zählt
– Pascal Becher befindet sich nach einem längeren Auslandsaufenthalt
auf Kurs –, bereits geschafft haben, sucht seinesgleichen. „Bei den
Deutschen Meisterschaften rechnen wir uns im Einzel und Team große
Chancen aus“, sagt Peter Schmitz für das Junioren-Quintett, dem ein
Auftritt als Nationalmannschaft bevorsteht. Julian Disler (5. der deutschen
Rangliste), Schmitz (8.) und Eric Seefeld (10.) sind bei den Weltcup-
Turnieren startberechtigt. Gemeinsam will man auch bei den Senioren
für Furore sorgen.
Welche Trainer stehen zur Verfügung?
Erfolgscoach der Säbler bleibt Vitaliy Chernous. „Sein Wirken für den
Verein beeindruckt mich sehr“, sagt Certa über ihn. Unter Chernous
wurde alles in Solingen entwickelt – was generell ein Markenzeichen
des Fechtzentrums ist. Dafür sollen im Degenbereich Sascha Tykhomyrov,
Falk Spautz, Raphael Steinberger und Dirk Schiffler sorgen. Letzterer
sieht mit dem Degen eine „recht gute Truppe“, er wird zusätzliche
Verantwortung übernehmen. „Ich werde den Vorstand bei sportlichen
Entscheidungen unterstützen“, sagt Schiffler.
TERMINE (Heimturniere)
9. NOVEMBER - Pokal der Stadt-Sparkasse – es handelt sich um ein
internationales Säbel-Ranglistenturnier des Rheinischen Fechterbundes
für U11, U13 und U15 (weiblich und männlich).
10. NOVEMBER - Internationaler Windmühlen-Messer Cup – gefragt
sind beim Degen-Qualifikationsturnier des Deutschen Fechterbundes
(DFB) die U17-Juniorinnen.
25./26. JANUAR - Solinger Klinge – U20, U15, U13 und U11
(weiblich und männlich) fechten international beim rheinischen
Degen-Ranglistenturnier.
Was bedeutet Solingen für den Fechterbund?
Die Antwort auf diese Frage gibt Christian Rieger auf eindrucksvolle Art.
„Im Nachwuchsbereich ist das Fechtzentrum mit dem Standort Solingen
einer der wichtigsten Stützpunkte Deutschlands für uns“, sieht der Präsident
des Rheinischen Fechterbundes in der Ausstattung der Sporthalle an der
Wittkulle, aber auch bei der Verknüpfung mit der Sportschule und dem
dadurch möglichen Frühtraining große Vorteile. Dass die NRW-Landes-
stützpunkte Solingen, Leverkusen und Dormagen kooperieren, sei wichtig –
daraus würde quasi ein „künstlicher Bundesstützpunkt“ werden.
Wie steht es um die Finanzen?
Die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken wird intensiviert, im neuen
Vereinsmagazin sind darüber hinaus Windmühlenmesser, Stadt-Sparkasse
und Schönauen Autohaus als Top-Partner aufgeführt. Kleinere Fortschritte
prägen die Lage, die im sportlichen Bereich Aufbruch und Tradition vereint.
Quelle: Solinger Tageblatt – Jürgen König
https://www.solinger-tageblatt.de/lokalsport/fechtzentrum-greift-senioren-13023247.html